Rosmarinblüte

Wenn der Rosmarin blüht – ein Zeichen des Herbstes an der Algarve

Im Norden Portugals gibt es das Sprichwort "Der 1. August ist der erste Tag des Winters.".
Fand ich jetzt ein bisschen übertrieben, aber dass der Herbst hier und da schon mal um die Ecke lugt, lässt sich nicht leugnen. Die Tage sind schon spürbar kürzer, morgens ist es manchmal frischer und feuchter, das Licht ändert sich und insgesamt liegt eine andere Stimmung in der Luft. 

Es sind stille, beinahe unscheinbare Momente in der Natur, die eine ganze Jahreszeit einläuten. Hier an der Algarve gehört die Rosmarinblüte dazu. Während der Sommer langsam ausklingt und die größte Hitze weicht, beginnt der Rosmarin seine feinen, blau-violetten Blüten zu öffnen. Zwischen den kräftigen, immergrünen Nadeln sind sie wie kleine Lichtpunkte, die den Herbst willkommen heißen.

Aufatmen nach dem Sommer

Die langen, heißen Monate lassen Pflanzen und Menschen gleichermaßen nach Wasser und Abkühlung dürsten. Wenn der Rosmarin zu blühen beginnt, ist das ein zartes Versprechen: Die Natur erwacht wieder zu neuem Leben. Für Bienen und andere Insekten sind die Blüten jetzt eine wertvolle Nahrungsquelle, gerade dann, wenn nach dem trockenen Sommer noch wenig anderes blüht.

Würze und Blütenzauber

Auch in der Blütezeit bleibt der Rosmarin ein zuverlässiger Begleiter in der Küche. Seine Blätter behalten ihr kräftiges Aroma – ob frisch über Kartoffeln gestreut, im Brot verbacken oder als würziger Tee. Und die Blüten selbst? Sie sind essbar und überraschen mit einem feinen, milden Rosmarin-Geschmack. Über einen Salat gestreut oder als kleine Dekoration auf einem Dessert bringen sie eine elegante, mediterrane Note.

Rosmarin – Symbolik und Geschichte

Rosmarin ist weit mehr als ein Küchenkraut. Schon in der Antike galt er als Pflanze der Erinnerung und Treue. Sein Name „Rosmarinus“ – der „Tau des Meeres“ – verweist auf seine mediterrane Heimat und trägt bis heute etwas Poetisches in sich. Vielleicht liegt darin auch ein Teil seiner besonderen Faszination: Er ist fest mit Landschaft und Kultur des Südens verwoben.

Pflegetipp nach der Blüte

Damit der Rosmarin gesund und buschig bleibt, lohnt sich nach der Blütezeit ein leichter Rückschnitt. Dabei schneidet man nur die frischen Triebe zurück, nicht ins alte Holz. So bleibt er über Jahre vital und ein zuverlässiger Begleiter im Garten oder im Topf.

Ein mediterraner Herbstgruß

Wenn bei uns an der Algarve der Rosmarin blüht, ist das mehr als nur ein botanisches Ereignis. Es ist ein stilles Zeichen dafür, dass die Sommerhitze vorbei ist, die Luft wieder frischer wird und die Natur in einen neuen Rhythmus findet. Die kleinen, zarten Blüten sind eine sanfte Erinnerung daran, dass jede Jahreszeit ihre ganz eigene Schönheit hat.

 

Ätherisches Öl

Aus dem blühenden Rosmarin destillieren wir das wunderbare ätherische Öl. Eine Analyse hat ergeben, dass das Öl vom Chemotyp Verbenon ist. 
Das ätherische Öl ist, verdünnt mit einem fetten Trägeröl wie Mandel- oder Olivenöl, sehr hautfreundlich und hautregenerierend. Es wirkt verdauungsfördernd und anregend auf Leber und Galle. 
In der Duftlampe angewendet, hilft es beim Lernen und bei der Arbeit, es fördert die Konzentration und hält geistig frisch. Auf die Psyche hat das Öl eine beruhigende und klärende Wirkung und kann eine aufgeräumte Stimmung schaffen.